Baum des Jahres 2011
Damit wurde die Aufmerksamkeit auf einen seltenen Wildobstbaum gelenkt, der gut an trocken-warme Klimaverhältnisse angepasst ist. Sie ist damit eine der heimischen Baumarten, die als Hoffnungsträger in Zeiten des Klimawandels gelten. Die Elsbeere erreicht dabei Höhen von bis zu 25 m und Durchmesser von bis zu 100 cm. Mit einer 2–3 m tiefreichenden Pfahlwurzel trägt die Elsbeere zur Stabilisierung der Waldbestände bei.
Hintergrundinformationen zur Elsbeere
Die Elsbeere gehört zu der Familie der Rosengewächse und ist somit verwandt mit der Rose, der Himbeere, aber auch mit der Erdbeere und der Felsenbirne. Die Elsbeere ist eine Art aus der Gattung Sorbus – Mehlbeere und ist unter anderem bekannt für ihr besonders edles Holz. Es ist zerstreutporig und besonders hart, eines der härtesten überhaupt in Europa. Das hauptsächliche Vorkommen der Sorbus torminalis ist Südeuropa, auch wenn teils auch in Mitteleuropa, Asien und im Nordosten Afrikas. Die Elsbeere wird in einigen Teilen Deutschlands Ruhrbirne genannt. Entgegen der Vermutung, das Rosengewächs stamme ursprünglich aus dem Ruhrgebiet, kommt der Name aus früherer Zeit, wo die Früchte des Baumes zur Bekämpfung der Krankheit Ruhr geholfen haben. Der Artenname torminalis leitet sich vom lateinischen Namen tormina ab, was ins Deutsche übersetzt ebenfalls die Krankheit Ruhr oder auch Dysentrie, grob eher generelle Magen-Darm-Krankheiten beschreibt. Freistehend erkennt man eine Elsbeere oft an der gewölbten, kugelförmigen Krone. Der größte ökologische Nutzen der Sorbus torminalis ist wohl das weitläufige Wurzelwerk, welches zur Auflockerung aber auch zur Befestigung der Erde für die umliegenden Pflanzen beiträgt. Ebenfalls verrottet das Laub des Baumes äußerst schnell, was die Bodenbegebenheiten im Umfeld der Pflanze verbessert. Die Elsbeere ist 2011 zum Baum des Jahres in Deutschland ernannt worden.
Pflege, Schnitt und Verwendung
Die Elsbeere ist zweifelsohne eine Bereicherung für jeden Garten. Nicht nur durch ihre pure Rarität, sondern auch durch ihre Ästhetik und ihren ökologischen Nutzen ist Sorbus torminalis eine Überlegung wert. Außerdem trägt das Anpflanzen der bedrohen Baumart zur Erhaltung der Biodiversität bei. Aufgrund der schönen Herbstfärbung ist Sorbus torminalis als Hausbaum gut geeignet. Der Standort ist sehr wichtig für die Elsbeere, denn durch ihre Tiefwurzligkeit und die Höhe, die sie erreichen kann ist nicht jeder Fleck im Garten geeignet. Zwar entwickelt sich der Baum auch in jungen Jahren an schattigeren Orten gut, ein sonniger Standort ist allerdings die bessere Wahl. Sorbus torminalis zeigt ihre erste Blüte erst nach etwa 20-30 Jahren, nach dieser Zeit beginnt ebenfalls die vorerst glatte Borke aufzureißen. Es bilden sich die so genannten Elsenlöckchen. Die Borke im aufgerissenen Stadium ist eins der Haupterkennungsmerkmale der Elsbeere. Durch die vergleichsweise geringe Wachstumsgeschwindigkeit bedarf es weniger Rückschnitt als bei den meisten anderen Gartenbäumen.
Weitere Infos:
https://www.wald.rlp.de/de/wald/baeume-unserer-waelder/elsbeere/