Zwei Personen betrachten sinkende CO2 Grafik
© Energieagentur Rheinland-Pfalz


Jede Handlung im Alltag benötigt Energie. Der Weg der Energie von der Rohstoffgewinnung bis zur Heizung, Herd oder Motor lässt sich verfolgen. Kommt die Energie aus fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl, Gas aber auch Biomasse dann belastet die Umwandlung unser Klima. Zu den sogenannten Treibhausgasen gehören vor allem Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O). Dabei ist Methan beispielsweise 25mal treibhauswirksamer ist als die gleiche Menge Kohlendioxid und sogar 300mal wirksamer als Lachgas. Zur Vereinheitlichung und Vergleichbarkeit werden Treibhausgase einheitlich in sogenannten Kohlendioxid-Äquivalente (CO2e) angegeben.

Für die Messbarkeit konkreter Zielsetzungen im Bereich Klimaschutz ist als Ausgangspunkt eine Energie- und Treibhausgasbilanz unerlässlich. Aufbauend auf den Bilanzen sollen durch Klimaschutz-Maßnahmen die deutlich zu hohen Emissionen gezielt verringert werden. Das klappt, indem weniger klimaschädliche Energie verbraucht wird und mehr klimafreundliche Energie angeboten wird. Ziel des Eifelkreis Bitburg-Prüm ist es bis zum Jahr 2045 treibhausgasneutral sein. Dafür sollen nur so viele Emissionen verursachen werden, wie auch wieder aus der Luft gebunden werden können. 

Die Treibhausgas-Emissionen in der Region

Im Eifelkreis Bitburg-Prüm wurden im Jahr 2019 ca. 1.157.000 Tonnen Treibhausgas-Emissionen durch die Nutzung von Strom und Wärme sowie im Bereich Verkehr emittiert. Die Emissionen verteilen sich zu jeweils ca. 30 Prozent auf die Sektoren Haushalte sowie Wirtschaft und ca. 40 Prozent auf den Sektor Mobilität. Hier wird der deutsche Strommix für die Berrechnung herangezogen. Bei Berücksichtigung des lokal im Eifelkreis Bitburg-Prüm erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien (EE), verringern sich die Emissionen um ca. 220.000 Tonnen Treibhausgas-Emissionen. 

In der folgenden Grafik können Sie sich die Emissionsanteile des Eifelkreises, der Verbandsgemeinden sowie der Stadt Bitburg bis auf die Ortsgemeindeebene darstellen lassen (Bitte beachten Sie die Erläuterung zu den Ortsgemeindebilanzen weiter unten). Hierzu einfach in der Karte auf die entsprechende Kommune klicken. Wie oben beschrieben können die Emissionen mit dem deutschen oder dem lokalen Strommix sowie als Absolutwert und Emission pro Person anzeigen werden.    

Probieren Sie es aus!


Abbildung Klimabilanz: Treibhausgas-Emissionen im Jahr 2019 - mit Karte der Gemeinden
Die Abbildung zeigt die Treibhausgas-Emissionen insgesamt. Und wie hoch diese in den einzelnen Sektoren Private Haushalte, Wirtschaft, Kommunen und Mobilität im Bereich Strom und Wärme/Kraftstoff sind.

Erläuterungen zum Kreisdiagramm:

  • Absolut - Gesamte Treibhausgas-Emissionen für jeden Sektor
  • Person - Treibhausgas-Emissionen pro Einwohner
  • Bund - Treibhausgas-Emissionen aus Stromverbrauch werden auf die Stromzusammensetzung von ganz Deutschland bezogen
  • Lokal - Treibhausgas-Emissionen aus Stromverbrauch beziehen den Strom aus Erneuerbaren Energien im Gebiet mit ein.

Hinweis: Die Treibhausgas-Emissionen wurden auf Grundlage der Endenergieverbräuche mit dem Klimaschutz-Planer berechnet. Dieser berücksichtigt die Vorgaben der Bilanzierungssystematik Kommunal (BISKO).

Erläuterungen zu den Balkendiagrammen:

Hier lassen sich die untergeordneten Verwaltungseinheiten miteinander vergleichen.
Klick auf die Kreissymbole bei Strom, Wärme oder Kraftstoff zum Ein- oder Ausblenden der einzelnen Emissionskategorien.

Mehr und detailliertere Informationen gibt es bei Datenquellen und Methodik.

Erläuterungen zur Karte:

Die Einfärbung zeigt die Menge an Treibhausgas-Emissionen der Gemeinden an und gibt einen schnellen Überblick über die Verteilung im betrachteten Gebiet.
Klick in die Karte: Dient als schneller Filter zur Auswahl einer Gemeinde

Verwendete Einheit:

t CO2e = Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente (berücksichtigt sind die Treibhausgase Kohlendioxid, Methan und Lachgas)

Mehr und detailliertere Informationen gibt es bei Datenquellen und Methodik.

Hinweis

Treibhausgas-Emissionen der Ortsgemeinden

Bei der Betrachtung und dem Vergleich der Ortsgemeindebilanzen fällt auf, dass sich die Anteile der Treibhausgas-Emissionen für die Bereiche Haushalte, Wirtschaft und Mobilität teilweise stark unterscheiden. Wir möchten an dieser Stelle erklären, wie es im Rahmen der BISKO-Systematik hierzu kommt.

Grundsätzlich wurden die ermittelten Emissionen von der übergeordneten Organisationseinheit (den Verbandsgemeinden) prozentual auf die Ortsgemeinden umgerechnet. Hier waren die Einwohnerzahl, Anzahl der Haushalte, Anzahl Wohngebäude, Beschäftige ohne verarbeitendes Gewerbe, Beschäftigte verarbeitendes Gewerbe und Fläche entscheidende Faktoren. 

Da es sich bei der BISKO-Systematik um eine territorial basierte Bilanzierung handelt, kommt es im Bereich Verkehr zu teilweise großen Unterschieden. Dies liegt hauptsächlich am Angrenzen von Ortsgemeinden an eine Hauptverkehrsstraße wie beispielsweise die B51 oder A60. Hier wird das sehr hohe Verkehrsaufkommen auf dem zugeordneten Teilabschnitt der Ortsgemeinde zugeordnet. Hierdurch wird der absolute Wert im Sektor Verkehr überproportional groß, wodurch der Anteil im Vergleich zu den Haushalten und der Wirtschaft steigt. 

„Die Verkehrsdaten im Klimaschutz-Planer stammen aus dem TREMOD-Modell des ifeu, welches wiederum auf einem Verkehrsmodell des Umweltbundesamts beruht.
Für dieses UBA-Verkehrsmodell wurden die Daten der ca. 3.000 Verkehrszählstellen in Deutschland in ein Modell überführt und mit Hilfe von Fahrleistungsdaten die Endenergieverbräuche kommunenscharf bundesweit verteilt. TREMOD schreibt die Endenergieverbrauchsdaten seitdem fort.
Da die Zählstellen eher an größeren Straßen (-Kategorien) stehen, ist das Modell am zuverlässigsten bei Bundesautobahnen. Danach kommen die Bundestraßen und die Genauigkeit nimmt in Richtung der kleineren Straßenarten weiter ab. Aufgrund der geringen Einwohnerzahl der durch die Bundesstraße verursachte Verkehr die Gesamtbilanz der Kommune dominiert."

Die Bereiche Haushalte und Wirtschaft können durch die Umrechnungen sehr gut den Ortsgemeinden zugeordnet werden. Hier sind die absoluten Werte realistisch und auch für den Vergleich zu anderen Ortsgemeinden geeignet. In den Balkendiagrammen lassen sich die einzelnen Sektoren und Bereiche an- und ausschalten, so dass hier eine bessere Übersicht erreicht wird. Die Anzeige der Emissionen pro Person geben ebenfalls einen besseren ÜBerblick als die absoluten Zahlen.

Für die Folgebilanz im Jahr 2022 oder 2023 versuchen wir Wege zu finden, wie alle Bereiche für die Ortsgemeinden realistischer abgebildet werden können. 

Gut zu wissen

Wie werden Treibhausgas-Emissionen berechnet?

Viele Kommunen in Deutschland berechnen die Energieverbräuche und Treibhausgas-Emissionen nach einer Methodik: die „Bilanzierungssystematik Kommunal" (kurz BISKO) wurde auf Initiative des Bundes so entwickelt, dass die benötigten Eingangsdaten für Kommunen meist gut zu erheben sind. In Rheinland-Pfalz nutzen viele Landkreise, Städte und Gemeinden diese Methodik. Jeder Energieträger bekommt nicht nur die direkte Emission von Kohlendioxid zugeschrieben, sondern auch die Emissionen, die von der Herstellung oder Gewinnung bis zum Endverbraucher entstehen. Daher verursachen bei BISKO auch Erneuerbare Energien Treibhausgas-Emissionen, da die Anlagen selbst industriell hergestellt werden. Die nichtenergetischen Emissionen, die z.B. aus industriellen Prozessen, der Verdauung von Rindern und Schweinen oder aus Ackerböden stammen, sind schwer zu erfassen und daher selten Bestandteil kommunaler Bilanzen.