Mai 2025
Wald im Wandel
Der Klimawandel trifft Rheinland-Pfalz besonders stark. Hohe Temperaturen, Dürre und Extremwetterereignisse wie Stürme oder Starkregen nehmen schneller zu als erwartet. Die Auswirkungen, nicht nur für den Wald, sind enorm.
Der Wandel des Klimas bedroht den Lebensraum Wald, seine Artenvielfalt und seine Funktionen. Wenn Wälder ihre wichtigen Ökosystemleistungen weiterhin erbringen sollen, dann müssen alle neu denken und handeln. Das Ziel von Waldbesitzenden und Forstleuten ist der Walderhalt und die Förderung der Widerstandskraft des Waldes.
Hierfür gibt es in Rheinland-Pfalz ein klares Konzept – den sogenannten Naturwald Plus. Es wird auf vielfältige, strukturreiche Mischwälder und auf die natürliche Ansamung heimischer Baumarten gesetzt.
Welche Bäume braucht der Wald?
Baumarten, die Dürre- und Sturmereignissen besser widerstehen, können einen wichtigen Beitrag zur künftigen Waldentwicklung leisten. Gut geeignet für den Wald der Zukunft gelten derzeit Buchen, Eichen und Tannen. Um die Widerstandsfähigkeit der Wälder in der Klimakrise darüber hinaus zu verbessern, werden in bemessenem Umfang auch sorgfältig ausgewählte, ergänzende Baumarten vorwiegend aus dem südosteuropäischen Anschlussbereich eingebracht. Beispiele sind Esskastanie, Elsbeere oder Baumhasel. Forstleute in der Eifel haben schon recht früh erkannt, wie wichtig es ist, für klimastabile Mischwälder zu sorgen. Das Foto zeigt die Baumhasel, die vom Balkan stammt und als sehr resistent gegen Dürre gilt.
Weitere Informationen finden Sie unter https://www.wald.rlp.de/klimakrisewaldrlpde
Foto: Landesforsten.RLP / Text: Martin Lotze, Forstamt Bitburg

April 2025
Wenn der Regen ausbleibt - Welche Folgen hat die Trockenheit im Frühjahr?
Der Frühling ist da, doch die Regenmengen reichen nicht aus. Trotz des niederschlagsreichen Winters leidet die Natur, auch wenn dies vielerorts noch nicht auf den ersten Blick sichtbar ist. Der Deutsche Städtetag mahnt bereits, sparsam mit Trinkwasser umzugehen.
Laut Wetterdaten liegt die Regenmenge seit Wochen deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Die oberen Bodenschichten sind bereits im Frühjahr ausgetrocknet, was nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch unsere heimische Vegetation und die Wälder stark belastet. Das Sommergetreide und junge Bäume geraten unter Trockenstress, und insgesamt steigt die Waldbrandgefahr. Entscheidend wird sein, ob es im Mai und Juni noch zu ergiebigen Regenfällen kommt.
Die Gründe für die zunehmende Dürre hängen eng mit dem Klimawandel zusammen: Steigende Temperaturen erhöhen die Verdunstung, während sich die Wetterlagen langsamer bewegen und länger an Ort und Stelle verharren – mit der Folge, dass Regen ausbleibt oder lokal begrenzt niedergeht.
Der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung zeigt tagesaktuell den Dürrezustand des Gesamtbodens und des Oberbodens.
Doch es gibt Möglichkeiten, dem etwas entgegenzusetzen – auch im Kleinen:
- Regenwasser sammeln: Regentonnen und Zisternen fangen kostenloses Wasser auf – ideal für Garten und Balkon.
- Richtig gießen: Gießen Sie gezielt in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden, um Verdunstung zu minimieren.
- Auflockern und Mulchen: Beim Auflockern werden die Kapillaren im Boden unterbrochen, die das Wasser aus tiefen Bodenschichten nach oben leiten, wo es verdunstet. Mulchen, z.B. mit Rasenschnitt, hilft zusätzlich gegen Austrocknung.
- Seltener mähen: Kurzgeschorener Rasen ist anfälliger gegen Trockenheit.
- Klimastabile Gartengestaltung: Statt Pflanzen mit hohem Wasserbedarf (z.B. Hortensien) bieten sich trockenheitsresistente Arten wie Lavendel, Salbei oder Fetthenne an.
- An Tiere denken: Vogel- und Insektentränken helfen den Tieren im Garten. Gut geeignet ist ein Blumenuntertopf mit Wasser und darin liegenden Steinen.
- Waldbränden vorbeugen: Rauchen Sie nicht in der Natur und stellen Sie ihr Auto nicht auf Wiesen, Waldwegen oder am Waldrand ab. Durch heiße Fahrzeugteile können trockene Gräser oder der Waldboden in Brand geraten.
Der Klimawandel ist eine globale Herausforderung, doch jeder Beitrag zählt. Wenn wir lernen, mit der zunehmenden Trockenheit bewusst umzugehen, können wir die Folgen zumindest abmildern.
März 2025
Nachhaltige Ernährung – Ein Schlüssel zum Klimaschutz
Klimaschutzmanagement VG Bitburger Land 11.03.2025
Unsere Ernährung beeinflusst nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch die Umwelt. Die Produktion, Verarbeitung und der Transport von Lebensmitteln verursachen erhebliche Treibhausgasemissionen, verbrauchen Ressourcen und tragen zur Umweltverschmutzung bei. Eine nachhaltige Ernährung hilft, diese Auswirkungen zu reduzieren. Doch was zeichnet eine nachhaltige Ernährung aus, und welche Lebensmittel sind besonders klimafreundlich?
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) definiert nachhaltige Ernährung als eine Ernährungsweise, die geringe Auswirkungen auf die Umwelt hat, die biologische Vielfalt und Ökosysteme schützt, zur Ernährungssicherung beiträgt und ein gesundes Leben für heutige und künftige Generationen ermöglicht. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) formuliert auf dieser Grundlage ein eigenes Verständnis: Nachhaltig ist eine pflanzenbetonte Ernährungsweise mit einem Schwerpunkt auf saisonal erzeugten und gering verarbeiteten Lebensmitteln, die idealerweise aus regionaler Produktion stammen.
Was macht Lebensmittel nachhaltig? Die Umweltbilanz eines Lebensmittels hängt von vielen Faktoren ab: Erzeugung bzw. Produktionsmethoden, Transportwege und -art, Verpackung und Lagerung. So hat ein Apfel aus Neuseeland eine schlechtere Ökobilanz als ein regionaler Apfel im Herbst. Doch lange Lagerzeiten in Kühlhäusern können diesen Vorteil schmälern. Auch beim Transport gibt es Unterschiede: Eine Ananas, die per Flugzeug kommt, verursacht etwa 25-mal mehr Emissionen als eine, die mit dem Schiff transportiert wird.
Tipps für eine nachhaltige Ernährung
- Weniger Fleisch, mehr Pflanzen: Hülsenfrüchte und Nüsse sind gesunde Eiweißquellen mit geringerer Umweltbelastung als Fleisch.
- Saisonal und regional einkaufen: Obst und Gemüse aus beheizten Gewächshäusern sind oft klimaschädlicher als importierte Freilandware.
- Lebensmittelverschwendung vermeiden: Reste verwerten, bewusst einkaufen und Mindesthaltbarkeitsdaten realistisch einschätzen.
- Verpackung sparen: Lose Produkte und Mehrwegverpackungen bevorzugen.
- Wenig hochverarbeitete Lebensmittel: Diese haben oft eine schlechte Umweltbilanz und enthalten viele künstliche Zusatzstoffe.
Fazit Nachhaltige Ernährung bedeutet bewusste Entscheidungen zu treffen. Weniger tierische Produkte, saisonales und regionales Einkaufen sowie die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung entlasten die Umwelt erheblich. Schon kleine Veränderungen haben große Wirkung – für unser Klima und unsere Zukunft.
Weitere Informationen zu Nachhaltigkeit finden Sie auf dem Klimaschutzportal des Eifelkreises Bitburg-Prüm.
Februar 2025
Klimaschutz im Eifelkreis - Hat das überhaupt einen Einfluss?
Kreisverwaltung unter Zuarbeit der VGV Südeifel
13.02.2025
Gerade im ländlichen Raum wird oft die Frage gestellt, ob lokale Klimaschutzmaßnahmen überhaupt einen Unterschied machen, wenn es weltweit Länder gibt, die wenig tun. Doch Klimaschutz beginnt immer vor Ort: Jede Region, jedes Dorf und jede einzelne Person können dazu beitragen, Emissionen zu reduzieren und natürliche Ressourcen zu bewahren. Folgende Punkte zeigen beispielhaft, warum Klimaschutz vor Ort sinnvoll und besonders wichtig ist:
Hoher Energieverbrauch: Ländliche Gebiete haben oft durch größere Wohnflächen einen höherem Heizenergiebedarf pro Kopf. Neben technischen Maßnahmen kann der Energieverbrauch auch durch Verhaltensänderungen im Alltag z.B. durch sparsameres Heizen merklich gesenkt werden. Eine gute Gelegenheit, sich mit diesem Thema zu beschäftigen bietet der „Internationale Tag des Energiesparens“ am 5. März. Ein Ratgeber mit Tipps für kleinere Maßnahmen im Alltag wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz erarbeitet.
Mobilität: Wegen schlechterer Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel sind Menschen auf dem Land stärker auf das Auto angewiesen. Fahrgemeinschaften, Elektroautos und Fahrradnutzung helfen auch im Eifelkreis Emissionen zu senken. Eine Möglichkeit, den eigenen PKW effizienter zu nutzen, bietet die „App durch die Eifel“, das Mitfahrportal im Eifelkreis. Ein Blick in den VRT-Fahrplan der Busse des VRT lohnt sich, denn häufig sind die Verbindungen besser als gedacht.
Nachhaltige Ressourcennutzung und Versorgung: Im Eifelkreis gibt es häufig direkten Zugang zu vor Ort produzierten Lebensmitteln. Kaufen Sie regionale und saisonale Lebensmittel direkt vom Erzeuger. Link zu Direktvermarktern in Ihrer Nähe
Für weitere Fakten und Hintergründe zum Thema Klimaschutz empfehlen wir die Initiative der CS Science Communication GmbH und des Helmholtz-Verbundes REKLIM, die das 1x1 des Klimawandels auf einem Plakat kompakt und verständlich veranschaulicht haben. Link
Weitere Energiespartipps finden Sie in unserem Artikel Energie sparen und Ressourcen schonen.
Januar 2025
Herzlich willkommen zur ersten Ausgabe der #KlimaNews, der neuen Rubrik in den Kreisnachrichten. Ab sofort erhalten Sie monatlich Anregungen und Tipps, wie Sie Ihren Alltag klimafreundlicher gestalten können. Außerdem informieren wir über Veranstaltungen zu Klimaschutzthemen im Eifelkreis. Die Beiträge werden im Wechsel von den Klimaschutzteams des Eifelkreises, der Verbandsgemeinden und der Stadt Bitburg gestaltet.
Warum Klimaschutz im Eifelkreis?
Der Klimawandel ist längst auch in unserer Region spürbar. Steigende Temperaturen, längere Trockenperioden und häufigere Starkregenereignisse zeigen: Handeln ist dringend nötig. Doch es ist nicht immer einfach herauszufinden, welche Maßnahmen wirklich etwas zum Klimaschutz beitragen.
Eine Hilfestellung hierbei bietet das KliX³-Reallabor: Machen Sie mit bei der ersten Langzeitstudie zu persönlichen CO₂-Bilanzen. In der KliX³-Toolbox erwarten Sie kompetentes Hintergrundwissen und praktische Vorschläge für mehr Klimaschutz im Alltag. Weitere Informationen unter www.klix3.de.
Aktuelles Thema: Energieeffizientes Heizen
Mit den steigenden Energiekosten und der Notwendigkeit, CO₂-Emissionen zu reduzieren, steht auch die Frage nach erneuerbaren Energieträgern im Fokus vieler Haushalte. Interessieren Sie sich für moderne Heiztechnologien wie Wärmepumpen? Am Montag, den 17.02.2025 um 18 Uhr laden wir Sie herzlich zur Online-Infoveranstaltung „Heizen mit Wärmepumpe – passt das zu meinem Haus?“ ein. Ein Experte der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz informiert Sie über Funktionsweise, Voraussetzungen und Fördermöglichkeiten. Weitere Informationen folgen zeitnah. Eine Anmeldung ist bereits möglich per Email über klimaschutz@bitburg-pruem.de.
Immer aktuell informiert: Das Klimaschutzportal
Auf dem Klimaschutzportal des Eifelkreises finden Sie alle wichtigen Informationen, aktuelle Themen und Veranstaltungshinweise auf einen Blick. Besuchen Sie uns unter: https://bitburg-pruem.klimaschutzportal.rlp.de/portal/startseite.
Machen Sie mit!
Lassen Sie uns gemeinsam zeigen, dass Klimaschutz und Lebensqualität vereinbar sind. Kontaktieren Sie uns bei Fragen oder Anregungen gerne unter klimaschutz@bitburg-pruem.de .
Wir freuen uns auf viele spannende Themen und den Austausch mit Ihnen in den kommenden Ausgaben der #KlimaNews!